Februar 2019
Erhalt durch Pflege – Kopfweiden im Isartal
Als uralte Kulturgehölzform prägen Kopfweiden – im Gegensatz zu früher – heute nur noch vergleichsweise selten die Landschaft unserer Bach- und Flusstäler. In der Vergangenheit wurde in Form einer stetigen Nutzung der Erhalt der Kopfweiden durch das sogenannte Schneiteln gesichert. Aus dem Schnittgut wurden vor allem Zweige für das Flechten von Weidenkörben, aus größeren Ästen aber auch Brennholz gewonnen. Die stetige Nutzung erschuf über die Jahre den typischen und namensgebenden „Kopf“ dieser oftmals imposanten Weiden.
Kopfweiden stellen bereits in ihren Jugendjahren - vor allem im Frühjahr - eine wichtige (erste) Bienenweide dar, im Laufe weiterer Jahre bilden sich oftmals Höhlen und Totholz-Mulm im Kopf- und Stammbereich. Zudem brüten im dichten Geäst des Weidenkopfes oftmals diverse Vogelarten, wie beispielsweise die Wacholderdrossel.
In der heutigen Zeit würden die letzten noch erhaltenen Kopfweiden aufgrund fehlender Pflege durch Nutzung unter dem Eigengewicht der Krone auseinander brechen. Der Landschaftspflegeverband richtet daher sein Augenmerk in Stadt und Landkreis Landshut auf die noch verbliebenen Kopfweiden und pflegt – in enger Zusammenarbeit mit den Eigentümern - diese erhaltenswerten Baum-Veteranen unserer Landschaft.
Kopfweiden-Pflege nähe Bruckberg, Obere Au
links: gepflegte Kopfweiden im Folgejahr.
rechts: Die Wacholderdrossel brütet gern im dichten Geäst des Weidenkopfes.
Hinweis: Kopfweidenpflege ist nach dem Naturschutzgesetz nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 28. Februar zulässig. Normalerweise ist zudem ein Rückschnitt etwa alle 5 Jahre ausreichend.