Mai 2023
Pflanzenspezialisten der Trockenhänge am Natura2000-Tag
Die Pflanzenexpertin Lisa Fleischmann und der stellvertretende Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes (LPV) Landshut Helmut Naneder zusammen mit dem Gebietsbetreuer Manfred Röslmair führten am Sonntag 21. Mai in die Pflanzenwelt der Isarhangleiten-Trockenhänge am Kaltellerberg.
Wiesen der Trockenhänge (Foto: M.Röslmair)
Helmut Naneder begrüßte die 15 Teilnehmer und wies auf die Besonderheit dieser Trockenhänge hin, welche schon im Mittelalter sogar für den Weinanbau genutzt wurden, das „Keltern“ sei hier namensgebend für den „Kaltellerberg“.
In der dortigen ehemaligen Kiesgrube betreut der Landschaftspflegeverband (LPV) Landshut zusammen mit dem Eigentümer, dem Markt Essenbach, die angelegten Amphibientümpel für Arten wie z. B. Laubfrosch, Kreuzkröte, Teich- und Bergmolch. Helmut Naneder konnte den interessierten Teilnehmern mehrere Bergmolche und auch eine Zauneidechse präsentieren.
Amphibientümpel mit Bergmolchen (Foto: T.Wendebourg)
Zauneidechse (Foto: T.Wendebourg)
Da diese Exkursion im Rahmen des Natura 2000-Tages stattfand, erklärte der Gebietsbetreuer Manfred Röslmair die Wichtigkeit für die Artenvielfalt dieser europäischen Natura 2000-Schutzgebiete in Form der Flora-Fauna-Habitate (FFH) und Vogelschutzgebiete (SPA). Die Trockenhänge der Isarhangleite bieten selten gewordene Lebensräume und beherbergen viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. Zauneidechse, Schlingnatter, Neuntöter, Katzenminze und Weiße Zaunrübe.
Echte Katzenminze (Foto: M.Röslmair)
Die Pflanzenexpertin Lisa Fleischmann zeigte neben Pflanzenarten wie Kuckucks-Lichtnelke und Hornklee auch einige Trockenspezialisten, wie z.B. Pechnelke, Karthäusernelke, Wiesensalbei und Thymian.
Lisa Fleischmann zeigt die besondere Pflanzenwelt (Foto: M.Röslmair).
Damit selten gewordene Pflanzen wie z.B. die Pechnelke und die Golddistel auf Flächen mit ehemaligem Vorkommen wieder vermehrt und angesiedelt werden können, hat der Landschaftspflegeverband (LPV) Landshut ein Artenhilfsprogramm ins Leben gerufen. Hierzu werden kontrolliert die Samen von seltenen Pflanzen entnommen, in Gewächshäusern der Diakonie Landshut vermehrt und dann wieder auf Naturschutzflächen angepflanzt.
Auch ein Ackerwildkräuter-Projekt auf einer Ausgleichsfläche der Marktgemeinde Essenbach wurde durch Lisa Fleischmann vorgestellt. Hier wurde ein Acker mit Sommerweizen in geringer Saatstärke angesät, um Arten wie Frauenspiegel, Kornrade, Ackerhahnenfuß und Ackerrittersporn zu fördern und zu erhalten.
Nicht nur für die teilnehmenden Kinder hatte Lisa Fleischmann Lupen ausgeteilt, mit denen man die Blüten und Blütenblätter der Pflanzen genau betrachten konnte. Sie wies auf heilende Pflanzen wie z.B. den Wiesensalbei oder das Schöllkraut hin, ließ aber auch die Kinder mit Löwenzahn Bilder malen.
Wiesensalbei (Foto: H.Naneder)