Oktober 2023

Damit Offenland offen bleibt –
Gehölzentfernungen im Isarmoos

 

Ließe man eine Fläche in Mitteleuropa unbewirtschaftet, so würde sich – je nach Standort – im Laufe weniger Jahrzehnte ein Gehölz- bzw. Waldbestand entwickeln. Die hochgradig gefährdeten, wiesenbrütenden Vogelarten wie z.B. Brachvogel und Kiebitz sind jedoch in ihren letzten Brutgebieten auf weiträumige und gut einsehbare Landschaften als Lebensraum angewiesen.

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Brachvogel (oben) und Kiebitz brauchen offene, weiträumige und möglichst gehölzfreie Landschaften. Genügt der Lebensraum durch Verbuschung den Ansprüchen nicht mehr, verschwinden die Arten (Fotos: Helmut Naneder).

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Gerade die eher trockenen Sommermonate der letzten Jahre sorgten für recht üppiges Gehölzwachstum – insbesondere auf Niedermoorstandorten wie dem „Mettenbacher-Grießenbacher Moos“. Um ein Zuwachsen mit Gehölzen zu verhindern, reicht die übliche Wiesenmahd bei weitem nicht aus, da aus dem abgeschnittenen Stammansatz bald wieder neue und immer stärkere Triebe wachsen. Es ist daher von Zeit zu Zeit notwendig, den unerwünschten Gehölzaufwuchs (v.a. Weide, Kreuzdorn und Faulbaum) möglichst vollständig mit der Wurzel zu entfernen.

Als nahezu ideal hat sich hierbei der Baggereinsatz mit Sortiergreifer herausgestellt, welcher die Sträucher knapp über dem Boden packt und vorsichtig mit dem Wurzelwerk aus dem Erdreich zieht. So bleibt dieser Lebensraum nicht nur für Brachvogel und Co erhalten, sondern auch für die ganze Lebensgemeinschaft der offenen Niedermoorlandschaft.


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Stark verbuschte Fläche – hier ist die Mahd alleine nicht mehr zielführend, um die Fläche offen zu halten (Foto: Helmut Naneder).

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Bagger mit Sortiergreifer im Einsatz (Film: Helmut Naneder).