April 2020

Strukturen für das Rebhuhn

 

rebhuhn 01

Rebhuhn-Paar: links der Hahn und rechts die Henne

Wie beim Projekt des Monats im August 2019 bereits angekündigt, führt der Landschaftspflegeverband Landshut e. V. dieses Jahr Maßnahmen zum Schutz des Rebhuhns durch. Diese laufen über die Kampagne „Bayerns UrEinwohner“, finanziert durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

Frau Renate Hanglberger, Marktgemeinderatsmitglied des Marktes Essenbach und Vorstandsmitglied des LPV, konnte uns bereits im November eine Fläche des Marktes zur Bearbeitung organisieren. Die etwa einen halben Hektar große Fläche liegt nördlich von Essenbach in unmittelbarer Nähe zur Sankt-Wolfgangskirche. Ursprünglich eine Dorf-Kiesgrube, wurde sie später verfüllt und dann sowohl als Weide und als intensiv bewirtschaftete Mähwiese genutzt. Durch die Maßnahmen soll aus der Fläche eine mäßig artenreiche „Bauernwiese“ mit einem lückigen Strauchheckenbestand werden, die nicht nur dem Rebhuhn Deckung bietet, sondern auch Nahrung und Nistplatz für viele weitere Tiere bildet.

Bild 3a

Ausgangszustand: kurzschürige, struktur- und artenarme Mähwiese

Im ersten Schritt wurde das bestehende Grünland flachgründig umgebrochen und die Schollen für die Pflanz- und Saatplanie gekreiselt. Anschließend wurden am 16. April verschiedene Straucharten in drei Heckenriegeln gepflanzt. Neben der autochthonen Herkunft (d.h. standorttypische, heimische Arten aus demselben Herkunftsgebiet) wurde bei der Auswahl der Sträucher auf strukturbildende (i. d. R. dornenbewehret) und fruchttragende Arten geachtet. Der Gebietsbetreuer Adrian Wimmer lud zum Spatenanstich in kleiner Runde ein: Herrn Bürgermeister Dieter Neubauer und Frau Sophia Brunnermeier; Frau Renate Hanglberger ließ sich von Herrn Stefan Zellner vertreten.

Bild 1

Klimaschutzbeauftragte des Marktes Essenbach Sophia Brunnermeier, Gebietsbetreuer Adrian Wimmer, Marktgemeinderatsmitglied Stefan Zellner und Bürgermeister Dieter Neubauer

Bild 3a

Ganz ähnlich wie dieser Bestand soll sich die neue Heckenpflanzung etablieren. Wichtig für das Rebhuhn als Zielart ist die lückige und niedrigwüchsige Ausprägung.

Anfang Mai wird schließlich das ebenfalls autochthone Saatgut ausgebracht und die Fläche kann sich mit angepasster Pflege entwickeln, um dem selten gewordenen Hühnervogel einen nahezu ungestörten Lebensraum zu bieten. Beispielflächen wie diese auf kommunalem Grund sind nur ein Teil des Rebhuhn-Schutzes. Auch Landwirte und andere Flächeneigentümer können ohne Flächenstilllegung und mit nur geringem Aufwand helfen. Zu möglichen Maßnahmen und Fördermöglichkeiten kontaktieren Sie uns einfach.

 

März 2020

Wiederherstellung einer Verrieselungsfläche zum Moor- und Wiesenbrüterschutz im Mettenbacher-Grießenbacher Moos

 

Um die nötigen Wasserverhältnisse auf der Landkreisfläche wieder herzustellen, war es dringend notwendig, den das Biotop speisenden Grabenzulauf zu räumen.

Bild 1

Bild 1

Von der Räumung des Grabenzulaufs profitiert auch der Große Brachvogel.

Nun ist die Biotopanlage wieder voll funktionsfähig und bietet einer großen Anzahl von seltenen Arten einen idealen Lebensraum im international bedeutsamen Vogelschutzgebiet.

 

Bild 3a

 Blaukehlchen

Bild 1

 Badender Brachvogel

Bild 3a

 Kampfläufer auf Nahrungssuche

 

Februar 2020

Umweltbildungs-Pilotprojekt "Blütezeit Landshut"

 

2. Veranstaltung zum Umweltbildungs-Pilotprojekt am 13.02.2020

Nach der Auftaktveranstaltung in Pauluszell im vorigen Jahr durften die Kinder des 1. Jahrgangs der Grundschule Pauluszell mit ihrer Klassenleitung Frau Schmauß die Arbeiten der „Guten Dienste“ der Diakonie in deren Gärtnerei genau unter die Lupe nehmen. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Landshut ziehen die Mitarbeiter der Gärtnerei in der Landshuter Querstraße Jungpflanzen von über 50 gefährdeten, heimischen Arten heran. Zuerst werden in mühevoller Handarbeit die Samen am Naturstandort entnommen und in der Gärtnerei in Töpfe gesät. Die Pflanzen werden dann, wenn sie widerstandsfähig genug sind, wieder auf geeigneten Naturschutzflächen in der Region ausgepflanzt.

Bild 1

Was sind Samen und wie können diese aussehen?
Die ganze Vielfalt verschiedener Arten auf einen Blick

Bild 1

Vom Samen zur Jungpflanze – die Wachstumsstadien anschaulich dargestellt

Den Kindern wurden auf anschauliche Weise die Aufgaben der Gärtnerei und die Zusammenarbeit mit den Behörden und dem Landschaftspflegeverband vorgestellt. Die Schüler konnten erleben, was es heißt, wenn eine Pflanze zu keimen und wachsen beginnt und konnten nach einer Einführung auch heimische Arten aussähen und somit ganz praktisch bei diesem Artenschutzprojekt mithelfen.

Bild 3a

Die zum Auspflanzen geeigneten Jungpflanzen wurden unter die Lupe genommen.

Wir bedanken uns bei den Umweltpädagoginnen Lisa Fleischmann und Tina Winterer, sowie bei dem Team der Diakonie Stefanie Thomas, Markus Hutstein, Richard Straßer und dem Geschäftsführer Jan Ritzer für eine rundum gelungene, hochinteressante und kurzweilige Veranstaltung.

 

Januar 2020

Biotopoptimierung für die Zwergdommel in Ergolding

 

Seit mindestens 3 Jahren wurde am Paintner Weiher in Ergolding, der unter Ornithologen als idealer Platz für die Beobachtung der Zwergdommel bekannt war, leider keiner dieser Vögel mehr gesichtet.

Bild 1

Der Paintner Weiher in Ergolding.

Die Zwergdommel konnte hier regelmäßig und aus nächster Nähe beim Jagen und beim Füttern der Jungen beobachtet werden. Leider wurde die Bruttradition aus unbekannten Gründen aufgegeben.

Bild 3a

Die Zwergdommel, Rote Liste Bayern 1 vom Aussterben bedroht

Wir versuchen durch das Entfernen der aufgegangenen Gehölze im Schilf das Biotop wieder so herzustellen, daß die Lebensraumansprüche der kleinen Reiherart erfüllt werden und hoffen auf die Rückkehr dieses sehr seltenen und interessanten Vogels.

Bild 2

Die jungen, im Schilfgürtel aufgewachsenen Erlen müssen entfernt werden..

Auch weitere Vogelarten wie die Wasserralle und der Drosselrohrsänger profitieren von dieser winterlichen Naturschutzmaßnahme.

Bild 4

Kommen auch am Paintner Weiher vor: Die Wasserralle ...

Bild 5

... und der Drosselrohrsänger.


Weitere Infos zur Zwergdommel finden Sie auf der Website des Bayerischen Landesamtes für Umwelt.

 

Dezember 2019

Staatliche Maßnahmen im NSG „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“

 

Gemeinsam haben der Landschaftspflegeverband (LPV) Landshut, der Gebietsbetreuer Fabian Hertrich und die Unteren Naturschutzbehörden des Landkreises und der Stadt Landshut angepackt: Es ging darum, Lebensräume und Laichgewässer in den Auwäldern des NSG „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ zwischen Landshut und Moosburg für selten gewordene Amphibien wie den Laubfrosch, den Springfrosch und die Gelbbauchunke wiederherzustellen.

isarstauseen 03


Finanziert wurden diese Naturschutzmaßnahmen durch den Fördertopf „Staatliche Maßnahmen“ der Regierung von Niederbayern, welcher für Maßnahmen, die in Naturschutzgebieten umgesetzt werden, zur Verfügung steht.

isarstauseen 02


Für rund 3.500 Euro sind „Stillgewässer“ – Tümpel und Weiher – in den Auwäldern im Raum Eching/Bruckbergerau so hergerichtet worden, dass sie wieder funktionsfähige Laichgewässer für eine Reihe von Amphibienarten sind.

isarstauseen


Auch wurden in Zusammenarbeit mit der Diakonie Landshut und der Biologin Irene Wagensonner 30 Fledermaus- und 40 Haselmauskästen im Gebiet an geeigneten Plätzen aufgehängt.

Fabian Hertrich, der seit Juli 2019 als Gebietsbetreuer für das NSG „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ tätig ist, hat bereits weitere Maßnahmen für das Jahr 2020 geplant und wird diese wieder in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband und den Unteren Naturschutzbehörden von Stadt und Landkreis Landshut realisieren.

 

November 2019

Auftaktveranstaltung für das Pilotprojekt „Blütezeit Landshut“

 

Am 22.10.19 fand die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Blütezeit Landshut“ des Landschaftspflegeverbandes Landshut e. V. in Kooperation mit der Regierung von Niederbayern und der Umweltstation Landshut in Pauluszell statt.

bluetezeit 02


Ziel des Pilotprojektes ist es, die vielfältigen Maßnahmen des LPV in der Bevölkerung sicht- und erlebbar zu machen. Eine am Zellbach gelegene Wiese in der Nähe der Grundschule Pauluszell, konnte von der Gemeinde Wurmsham durch Fördergelder angekauft werden, um den Bestand des auf der Fläche noch vorkommenden bedrohten „abgestutzten Goldschopfhahnenfußes“ zu sichern und zu etablieren. Zu den Schutzmaßnahmen, die dort u. a. vom Landschaftspflegeverband umgesetzt werden, zählt die richtige Bewirtschaftung der Fläche genauso wie das Auspflanzen der nachgezogenen Jungpflanzen auf geeigneten Flächen. Auf spielerische Art und Weise wurden die komplexen Zusammenhänge des Lebensraums Wiese den Kindern der Grundschule durch die Umweltpädagoginnen Lisa Fleischmann und Tina Winter nähergebracht.

Vogelbeobachtungshütte 01


Stefan Radlmair, Sachgebietsleiter des Bereichs  Naturschutz der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern, bedankte sich bei der Grundschule Pauluszell und der Gemeinde Wurmsham, vertreten durch Bürgermeisterin Neudecker, für die aktive Mitgestaltung an dem Projekt. Besonders hervorgehoben hat er die große Bedeutung des Pilotprojektes, das beispielgebend in ganz Niederbayern multipliziert werden soll. Tobias Lermer, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes, betonte die erstmalige Kooperation des Landschaftspflegeverbandes Landshut mit der Umweltstation Landshut, so dass hier Naturschutz und Umweltbildung Hand in Hand umgesetzt werden können, und bedankte sich bei der Regierung von Niederbayern für die Förderung des Umweltbildungsprojektes sowie bei der Grundschule Pauluszell für die Unterstützung beim gemeinsamen Projekt.

bluetezeit 03


Trotz der nebligen Witterung hatten die Kinder offensichtlich Spaß an der Unterrichtsstunde im Freien und verblüfften die anwesenden Gäste mit Ihrem Wissen um die Tier- und Pflanzenarten.

Der Landschaftspflegeverband Landshut bedankt sich nochmals herzlich bei der Regierung von Niederbayern, der Gemeinde Wurmsham, der Grundschule Pauluszell, der Umweltstation Landshut und der Diakonie Landshut für die Unterstützung beim Projekt und freut sich auf weitere spannende Unterrichtstage.

 

Oktober 2019

Vogelbeobachtungshütte Kreuzstauden / Infostation Isarmoos

 

Ende September war es soweit: Das Vogelschutzgebiet Mettenbacher-Grießenbacher Moos hat seine eigene Infostation mit Beobachtungshütte bekommen. Der „Hide“ befindet sich in einem ornithologisch höchst interessanten Gebiet, den sogenannten „Kreuzstauden“. Hier sind vor allem während der Hauptbrutzeit verschiedene und zum Teil seltene Vogelarten zu beobachten, allen voran der Kiebitz, der hier eine Brutkolonie besitzt. Aber auch während der Zugzeiten lassen sich hier Arten wie der Kampfläufer und verschiedene andere Zugvögel zur Zwischenrast nieder.

Vogelbeobachtungshütte 01

Vogelbeobachtungshütte 05

Zukünftig soll die Infostation mit Handouts sowie weiteren Infotafeln zum Gebiet und den vorkommenden Arten ausgestattet werden.

Bei der Beobachtungshütte, die gleichzeitig als Infostation fungiert, handelt es sich um einen 6 x 2,5 m großen, ebenerdig angelegten Innenraum mit fünf nach Nordwesten ausgerichteten Sichtluken. Die Sichtluken befinden sich auf insgesamt drei verschiedenen Höhen, die den verschiedenen Anforderungen zur Vogelbeobachtung und -photographie dienen.

Vogelbeobachtungshütte 02

Gebietsbetreuer Adrian Wimmer bei der Probe der Luken mit verschiedenen optischen Geräten. Die Luken und die Tür sind nach Benutzung der Hütte stets wieder zu schließen. Beim Öffnen und Schließen ist darauf zu achten, keine lauten Geräusche zu verursachen.

Neben Beobachtung, Photographie und Information ist vorgesehen, den Hide auch als „Klassenzimmer im Grünen“ bzw. allgemein bei Führungen zu verwenden. Neben LPV und Gebietsbetreuer kann und soll er auch von anderen Naturschutzgruppen wie Bund Naturschutz, LBV, NABU und Umweltstation genutzt werden. Anfragen zu Führungen können auch gerne direkt an den Gebietsbetreuer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. / 0871 408-5506) gestellt werden.

Gefördert wurde der Bau über Mittel der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien (LNPR).

Vogelbeobachtungshütte 03

Die noch helle Optik des Lärchenholzes dunkelt bald nach, zudem wird die Beobachtungshütte noch eingegrünt und damit für Vögel deutlich unscheinbarer.

Wie komme ich hin?

Die Infostation ist am besten über die LA 10 zu erreichen. Von Norden (Postau, Weng, …) kommend biegen Sie kurz vor der Autobahnauffahrt Landshut/München rechts ab (auf der linken Seite befindet sich auf gleicher Höhe die Zufahrt zu einer Biogasanlage). Von Süden (Autobahn A 92, Wörth, Niederaichbach, …) kommend biegen Sie kurz nach der Autobahnauffahrt Landshut/München links ab. Stellen Sie Ihre Fahrzeuge bei größeren Gruppen bitte hier ab und gehen Sie zu Fuß / fahren mit dem Fahrrad weiter. Sind Sie mit nur einem Fahrzeug unterwegs, können Sie dem Kiesweg (Achtung Schlaglöcher!) weiter Richtung Süden und dann Westen entlang der Autobahn folgen. Südwestlich bei der Beobachtungshütte befindet sich eine Abstellmöglichkeit für PKWs. Die Gesamtstrecke beträgt ca. 760 m.

Vogelbeobachtungshütte 04

 

September 2019

Neue Amphibienlebensräume am ehemaligen Standortübungsplatz

 

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Adlkofen und der Stadt Landshut wurden kürzlich im Bereich des ehemaligen Standortübungsplatzes neue Laichgewässer für bedrohte Amphibien geschaffen. Da die im Vorjahr angelegten Teiche herausragende Erfolge hinsichtlich der erfolgreichen Fortpflanzung von Laubfrosch, Gelbbauchunke und Co aufweisen konnten, wurden nun weitere Teiche angelegt.

drohne 02

rebhuhn 01


Zusätzlich wurden als Strukturelement und Überwinterungsquartier zahlreiche Wurzelstöcke für Amphibien und Reptilien ausgebracht.

amphibienlebensraum 03


Der Landschaftspflegeverband Landshut e.V. freut sich über die neuen Biotope und dankt der Gemeinde Adlkofen und der Stadt Landshut für die Bereitstellung der Gestaltungsflächen.

amphibienlebensraum 04

Foto: Der Laubfrosch profitiert von den neuen Gewässern.

 

August 2019

Das Rebhuhn - schützenswertes Bindeglied in der Kette von Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd

 

drohne 02


Im Rahmen der Kampagne „Bayerns UrEinwohner“ beginnt der Landschaftspflegeverband Landshut e. V. diesen Sommer mit dem Projekt „Das Rebhuhn - schützenswertes Bindeglied in der Kette von Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd“. Das Rebhuhn wurde wegen seiner engen Verzahnung in den verschiedenen Landnutzungstypen und damit als idealer Mittelgrund und Ansatzpunkt zur Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd gewählt. Als stark gefährdete Vogelart liegt die Auswahl  thematisch nahe an dem 40jährigen Bestehen der Vogelschutz-Richtlinie, während sich die Lebensraumansprüche des Rebhuhns ideal mit dem Blühpakt Bayern in Einklang bringen lassen.

Thematisch wollen die beiden Ansprechpartner (Gebietsbetreuer Adrian Wimmer und stellv. Geschäftsführer des LPV Helmut Naneder) das Rebhuhn und seine Lebensraumbedürfnisse verschiedenen Personengruppen näher bringen. Vor allem Landwirte, Jäger und Kommunen, mit denen eine enge Zusammenarbeit angestrebt wird, werden hier eingebunden. Genauso sind aber auch sonstige Interessierte bei den Veranstaltungen willkommen.

Daneben sollen in dem Projekt, das von Juni 2019 bis September 2020 läuft, auch auf ausgewählten Flächen Beispiel-Lebensräume für das Rebhuhn gemeinsam mit den jeweiligen Eigentümern und Landnutzern angelegt oder bereits bestehende optimiert werden. Örtlich liegt der Schwerpunkt vor allem auf dem Isarmoos und der nördlichen Isarhangleite in den Gemeinden Essenbach, Weng, Postau und Niederaichbach, allerdings umfasst das Projektgebiet den gesamten Landkreis Landshut und auch das Stadtgebiet. Da vielerorts nur wenige oder veraltete Nachweise bekannt sind, freuen wir uns auch über Ihre Hinweise auf Rebhuhn-Vorkommen in Stadt und Landkreis Landshut.

rebhuhn 01


Weiterführende Informationen zur gemeinsamen Lebensraumgestaltung für das Rebhuhn:

Bayerns UrEinwohner im Internet

Broschüre des NABU

 

Juli 2019

Jagd und Naturschutz – Hand in Hand für die Artenvielfalt

 

Drohneneinsatz als Wildretter: Jäger und Landschaftspflegeverband als Partner

Drohnen mit Infrarotkameras werden vielerorts schon seit einiger Zeit mit Erfolg zur Wildrettung eingesetzt. Auch im Landkreis Landshut gibt es ein solches Pilotprojekt, initiiert von den Jägern Matthias Schuh und Hubert Biberger.

drohne 02

Der Landschaftspflegeverband Landshut e. V. ist an einer Zusammenarbeit und Ausbau des Potenzials zum Artenschutz interessiert. So kann man mit der Drohne z. B. auch die Nester des immer seltener werdenden Großen Brachvogels lokalisieren und durch eine Schutzzäunung vor Raubtieren schützen. Eine Suche vom Boden aus gestaltet sich dagegen schwer und gelingt zudem meist nicht.

Um die Einsatzweise der Drohne vor Ort kennenzulernen, hat sich Gebietsbetreuer Adrian Wimmer mit Schuh und Biberger am 26. Juni im Unterwattenbacher Moos getroffen. Um halb 5 Uhr morgens mit dabei waren außerdem der Drohnenpilot Thomas Trautmann und der örtliche Jagdpächter Josef Weinzierl. Auf dem Kiesweg zum Einsatzort huderte ein Kiebitz noch sein fast flügges Küken. Beide wurden von Wimmer in Sicherheit gebracht. Vor Ort wurde damit begonnen, Drohne und Fernsteuerung aufzubauen. Eine routinierte Arbeit für die Jäger, die nur wenige Minuten dauerte. Auch für den eigentlichen Überflug der circa drei Hektar großen Probefläche war kaum mehr als eine halbe Stunde erforderlich.

drohne 01

Auf dem zweigeteilten Monitor – links Wärmebild, rechts hochauflösende Videoübertragung – konnten bei den morgendlichen Temperaturen alle Wärmequellen ausfindig gemacht werden. Verschiedene Sassen, die in der Nacht noch von Feldhasen besetzt waren, erschienen im Wärmebild ausgefranst und blass, dagegen konnte man drei Hasen, die im hohen Schilfgürtel außerhalb der Wiese saßen, deutlich an ihrer scharfen Abgrenzung zur Umgebung erkennen. Neben den Hasen konnte auf der Wiese noch ein weibliches Reh ohne Kitz ausgemacht werden, das jedoch beim Anblick der Drohne die Flucht ergriff.

Nach dem erfolgreichen Überflug konnte die Wiese im Nachgang ohne Komplikationen tierschonend gemäht werden. Um Nester wie die des Großen Brachvogels aufzuspüren, wird noch eine bessere Wärmekamera erforderlich sein, merkte Schuh an. Die höhere Auflösung erleichtert das Auffinden der brütenden Altvögel, deren Gefieder Wärme besser isoliert als das Fell von Reh und Hase. Zudem kann die Drohne dann auch deutlich höher (bis 50 Meter statt der bisher 15-20 Meter) fliegen und deckt damit einen größeren Ausschnitt ab, was wiederum den Einsatz verkürzt.

„Insgesamt eine tolle Sache für die Bewahrung der heimischen Artenvielfalt“, waren sich die Vertreter von Jagd und Landschaftspflegeverband einig und wollen daher ab nächstem Jahr die gelungene Zusammenarbeit deutlich ausbauen.

drohne 03