Projekt des Monats
Dezember 2018
Landschaftspflegeverband Landshut auf Facebook!
Um seine vielschichtige Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, ist der Landschaftspflegeverband Landshut e. V. jetzt auch auf Facebook vertreten.
Insbesondere werden durchgeführte, laufende und geplante Projekte steckbriefartig vorgestellt und aktualisiert.
Bleiben Sie dran - besuchen Sie uns auf facebook!
Natürlich freut sich der LPV über Freundschaftsanfragen und „Gefällt mir“- Angaben.
November 2018
Anlage einer artenreichen Streuobstwiese
auf Privatgrund in der Gemeinde Tiefenbach
im Rahmen des Projektes „Landshut blüht“
Kürzlich konnte eine umfangreiche Streuobstanlage mit diversen hochstämmigen Arten und Sorten auf einer Privatfläche am Ortsrand von Tiefenbach durch den Landschaftspflegeverband Landshut e. V. angelegt werden.
Insgesamt verschönern nun rund 20 Obstbäume das Orts- und Landschaftsbild der noch relativ neu hinzugekommen Mitgliedsgemeinde auf Dauer. Erfreulich ist zudem, dass der Eigentümer und sein Pächter großes Interesse an der Anlage einer standortheimischen Blumenwiese als Ergänzung zur aktuell entstandenen Obstwiese geäußert haben.
Der Landschaftspflegeverband Landshut e. V. kommt diesem Wunsch in der Mitgliedsgemeinde Tiefenbach natürlich gerne nach und wird die Einsaat der Blumenwiese bereits im Frühjahr 2019 vollumfänglich organisieren und finanzieren.
LPV-Projekt „Landshut blüht und Blühpakt Bayern“ -
ein Bündnis für Artenvielfalt und Ästhetik
Der „Blühpakt Bayern“ ist ein breiter Zusammenschluss von verschiedenen Partnern, die unsere bayerische Landschaft wieder zum Erblühen bringen und dem Rückgang der Biodiversität, insbesondere dem der Insektenvielfalt entgegenzuwirken:
Von den Kommunen und deren Bevölkerung über die Wissenschaft, von Naturexperten zur Wirtschaft. Besonders wichtig ist dabei auch die Landwirtschaft. Alle sollen gemeinsam an einem Strang ziehen, um die gesteckten Ziele zeitnah zu erreichen.
Eine Schlüsselrolle spielen hierbei die bayerischen Landschaftspflegeverbände – traditionell im Verbund mit der Landwirtschaft.
Entsprechend gestaltet auch der Landschaftspflegeverband Landshut e. V. im Rahmen des Projektes „Landshut blüht“ in nicht unerheblichem Maße die Landschaft in Landkreis und Stadt Landshut in eine positive Richtung. So werden jedes Jahr hochstämmige Obstbäume in Mitgliedsgemeinden des Landschaftspflegeverbandes bzw. auf Flächen von deren Bürgern gepflanzt und artenreiche autochthone Blumenwiesen großflächig angesät.
Insgesamt wurden in Stadt und Landkreis Landshut in den letzten beiden Jahren mehr als 500 hochstämmige Obstbäume gepflanzt. Zudem konnten insgesamt rund 250.000 m² gebietsheimische artenreiche Blumenwiesen in den Mitgliedsgemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut angesät und unsere Landschaft auf diese Weise nachhaltig bereichert werden.
Für unzählige Insekten wie Bienen und Schmetterlinge wird – ebenso wie für eine Vielzahl anderer Tiere (wie beispielsweise das Niederwild) – ein wichtiger Lebensraum geschaffen. Zudem erfreuen diese dauerhaften Blumenwiesen das Auge eines jeden Betrachters auf ihre ganz besondere Weise.
Das Projekt „Landshut blüht“ wird von der Regierung von Niederbayern gefördert und von den unteren Naturschutzbehörden von Landkreis und Stadt Landshut unterstützt. Die angelegten Flächen werden nachfolgend nach den Vorgaben des bayerischen Vertragsnaturschutzes bewirtschaftet und somit auf Dauer durch fachgerechte Pflege erhalten. Der "Blühpakt Bayern" folgt somit konsequent den Zielvorgaben des "Biodiversitätsprogramms Bayern 2030".
Lesen Sie hier den aktuellen Zeitungsbericht aus der Landshuter Zeitung zum Projekt in Tiefenbach
Oktober 2018
Neue Tümpel für den Laubfrosch
Anfang Oktober hat der neue Gebietsbetreuer Adrian Wimmer beim LPV Landshut seine Arbeit aufgenommen. Er übernimmt damit die bisherige Gebietsbetreuung des Isarmooses und der nördlichen Hangleite von seinem Vorgänger Alexander Scholz.
Zu einem seiner ersten Projekte gehört die weitere Aufbesserung einer ehemaligen Kiesgrube im Gemeindebereich Essenbach (siehe auch Projekt des Monats Februar 2018). Neben der bereits im Frühjahr erfolgten Gehölzentnahme wurden im Oktober temporär trockenfallende Kleingewässer angelegt, um Fortpflanzungslebensräume für Amphibienarten wie Kreuzkröte und Laubfrosch zu schaffen. Neben den Gewässern wurden auch Strukturelemente aus Holz und Nagelfluh ausgebracht, die von Amphibien und Reptilien sowohl als Ruhe- als auch Überwinterungsversteck genutzt werden.
Landschaftsbauer Armin Hobmaier und Gebietsbetreuer Adrian Wimmer (v.l.) im Gespräch
Um den nun erreichten halb-offenen Charakter des Lebensraumes zu erhalten, ist im nächsten Schritt vorgesehen, die Kiesgrube extensiv mit Pfauenziegen (einer alten Gebirgsziegenrasse) zu beweiden. Die Ziegen sollen aufwachsende Gehölze verbeißen und somit einer Sukzession vorbeugen, die besonnte und artenreiche Pionierstandorte wie diese ansonsten innerhalb kurzer Zeit wieder verschatten würden.
Der Laubfrosch benötigt sonnige und fischfreie Gewässer zum Ablaichen.
Ein fast fertig entwickelter Laubfrosch macht sich auf seine erste Reise an Land.
Die Maßnahme wurde über Biodiversitätsmittel der Regierung von Niederbayern gefördert.
weitere Infos zum Modell Gebietsbetreuung Bayern
September 2018
Ein Landshuter Ureinwohner kehrt zurück
Der Erhalt der heimischen Artenvielfalt ist eines der zentralen Anliegen des Landschaftspflegeverbandes Landshut e.V.
Wie seltene oder verschwundene Arten wieder in ihre angestammten Lebensräume von einst zurückkehren können, wenn alle Beteiligten konsequent an einem Strang ziehen, zeigt das neu ins Leben gerufene Artenschutz- bzw. Hilfsprojekt für den Feuersalamander. Aus historischen Quellen ist dokumentiert, dass der Feuersalamander (Salamandra salamandra) einst weitläufig entlang der mit zahlreichen Quellaustritten versehenen und überwiegend mit Laubwäldern beschatteten südlichen Isarhangleite vorkam.
Gemeinsam mit der Regierung von Niederbayern, dem Gebietsbetreuer und den unteren Naturschutzbehörden von Stadt und Landkreis Landshut wurde deshalb die Projektidee für die Wiederansiedlung des Feuersalamanders auf dem Gebiet der Stadt Landshut realisiert. Als vorbereitende Maßnahme und erster Projektschritt war es natürlich besonders wichtig, die vorhandenen, im Landkreis Landshut liegenden Bestände des Feuersalamanders so zu stärken, dass eine teilweise Umsiedlung von Larven die bestmöglichen Voraussetzungen bieten würde, ohne die vorhandene Population zu gefährden. So wurden im zeitigen Frühjahr im Bereich der zahlenmäßig als gesichert geltenden Population eine Vielzahl von Gewässern optimal für die Art gestaltet. Diese wurden in beeindruckendem Umfang als Larvalgewässer - mit mehreren tausend abgesetzten Larven - von zahlreichen Feuersalamanderweibchen angenommen.
Flankierend dazu wurden an den geplanten Ansiedlungsbereichen ebenfalls reichlich Kleingewässer angelegt und ein kleiner Bruchteil der Larven, nach vorheriger artenschutzrechtlicher Ausnahmegenehmigung durch die Regierung von Niederbayern, in die neuen, von Quellwasser gespeisten Gewässer verbracht. Die neuen Gewässer stellten sich als ideal heraus, denn die Entwicklung der kleinen, aquatisch lebenden Feuersalamanderlarven zum fertigen „Landgänger“ vollzog sich innerhalb von wenigen Wochen und somit geradezu rasant.
Alle Projektbeteiligten erwarten nun mit Spannung und mit großer Zuversicht die weitere (selbständige) Etablierung dieses faszinierenden Ureinwohners in den nächsten Jahren im naturschutzfachlich sorgfältig ausgewähltem Projektgebiet.
Der LPV bedankt sich bei der Regierung von Niederbayern für die breite Unterstützung und finanzielle Förderung der Maßnahme!
Erfolgskontrolle vor Ort (von rechts): Der Leiter der Abteilung Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz der Regierung von Niederbayern, Herr Manfred Pfandl zeigte sich höchst interessiert am Projekt - hier beim gemeinsamen Betrachten einer Feuersalamanderlarve (mit Helmut Naneder und Tobias Lermer vom Landschaftspflegeverband Landshut e.V.)
Diskussion mit den Projektbeteiligten vor Ort (von rechts): LPV-Geschäftsführer Tobias Lermer, Robert Hofmann, Oliver Dibal (beide fachlicher Naturschutz an der Regierung von Niederbayern), Herr Manfred Pfandl (Abteilungsleiter Reg. von Niederbayern) und stellvertr. Geschäftsführer Helmut Naneder beim Fachgespräch im Projektgebiet. Nicht auf dem Bild bzw. Fotograf: Philipp Herrmann, Gebietsbetreuer.
Die frisch angelegten Larvalgewässer bieten ideale Voraussetzungen für die Wiederbesiedlung durch die höchst seltene Art.
Ein hoch trächtiges Feuersalamanderweibchen auf dem Weg zum „Ablarven“ in ein geeignetes, sauberes Gewässer. Eine Besonderheit des Feuersalamanders: Diese Amphibienart setzt mit Kiemenbüscheln ausgestattete Larven direkt im Gewässer ab und keinen Laich, wie z.B. Frösche oder Kröten.
Eine fast fertig entwickelte Larve unmittelbar vor dem ersten Landgang
Geschafft! Ein voll entwickelter Jungsalamander erkundet seinen neuen (Land-)Lebensraum. Er wird, falls als Weibchen entwickelt, erst bei Erreichen der Geschlechtsreife mit etwa zwei bis vier Jahren wieder ins Wasser zurückkehren. Die Paarung erfolgt ausschließlich an Land.
Weitere Infos zum Feuersalamander
Gebietsbetreuer Philipp Herrmann mit einer Gelbbauchunke. Auch diese seltene Art nahm sofort die neu geschaffenen Kleingewässer an.
weitere Infos zum Modell Gebietsbetreuung Bayern
August 2018
Fledermausschutz in und an Gebäuden –
ein LPV-Projekt für praktischen Artenschutz
Der Schutz der heimischen Fledermausarten - 25 Arten wurde bisher in Bayern nachgewiesen - ist dem LPV Landshut e.V. ein besonderes Anliegen. Bereits seit Mai 2017 ist der LPV deshalb Träger eines von der Regierung von Niederbayern geförderten Artenhilfsprojektes zum Fledermausschutz (an und in Gebäuden) in den Mitgliedsgemeinden des Landkreises und der Stadt Landshut. Mit Frau Diplom Biologin Irene Wagensonner konnte eine erfahrene und kompetente Unterstützung bei der praktischen Projektumsetzung gewonnen werden.
Zu den umfangreichen Aufgaben zählen vor allem:
- Beratung bei Renovierungen, Sanierungen, Begasungen gegen Holzschädlinge und sonstigen Gefährdungen von Fledermausquartieren.
- Beratung und Kartierung bei/von neu gemeldeten Fledermausvorkommen.
- Durchführung von Schutz- und Quartieroptimierungsmaßnahmen für die diversen Fledermausarten.
- Quartierkontrollen, Monitoring.
- Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen, Zusammenarbeit mit der Fledermauskoordinationsstelle, den unteren Naturschutzbehörden und dem/den ehrenamtlichen Fledermausbetreuer/n.
- Dokumentation von Kartierergebnissen und Erfolgskontrolle der durchgeführten Maßnahmen.
Durch das Artenhilfsprojekt werden die unteren Naturschutzbehörden von Stadt und Landkreis in diesem Bereich unterstützt. Ebenso wird den Mitgliedsgemeinden bzw. der Stadt Landshut bei anstehenden Bau- bzw. Renovierungsvorhaben fachliche Hilfestellung geleistet.
Überprüfung einer Kirche von außen auf vorhandene Ausflugmöglichkeiten
Kirche innen: Suche nach (oft versteckten) Hinweisen auf Fledermausvorkommen
im Dachstuhl einer Kirche
Das Große Mausohr ist eine der größten heimischen Fledermausarten (Spannweite bis etwa 40cm) und eine klassische „Kirchenfledermaus“, d.h. sie ist meist in Dachstühlen und Türmen von Kirchen zu finden.
Kolonie des Großen Mausohr
Wie heimlich und versteckt die Tiere oftmals leben und daher schnell übersehen werden können, zeigt dieses Foto eines Mausohrmännchens.
Juli 2018
Meisterhafte Blütenparadiese – ehrenwerter Einsatz
für einen selten gewordenen Lebensraum
Kürzlich fand die Preisverleihung der Wiesenmeisterschaft im Donau-Isar-Hügelland im alt-ehrwürdigen Landshuter Salzstadel statt.
Der Landschaftspflegeverband Landshut e.V. unterstützte die rundum gelungene Aktion des BUND Naturschutz in Bayern e.V. und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LFL) mit einer Spende von 500,- €.
Der Landschaftspflegeverband Landshut e.V. gratuliert den Preisträgern - aber auch den Teilnehmern am Wettbewerb insgesamt - recht herzlich und bedankt sich für das Engagement zum Erhalt einer artenreichen Kulturlandschaft.
Fotos: Heinrich Inkoferer
Juni 2018
Vogel des Jahres –
der Star und die Wohnungsnot unserer Höhlenbrüter
Der Star (Sturnus vulgaris), der „Vogel des Jahres 2018“, steht als stellvertretende Art für den sich immer mehr verschärfenden Mangel an natürlichen Nistmöglichkeiten. In der oftmals weitgehend ausgeräumten Zivilisationslandschaft fehlen zum Beispiel alte höhlenreiche Bäume. Gerade auch in modernen Obstgärten werden mittlerweile überwiegend niedrigwüchsige Stammformen gepflanzt. Diese einfacher zu beerntenden Bäume bilden bedauerlicher Weise keinerlei Höhlen mehr aus, in denen diverse Höhlenbrüter ihre Gelege einrichten und Jungtiere aufziehen können.
Star füttert Jungvogel am Nistkasten.
Der insgesamt dramatische Rückgang von Insektenpopulationen raubt zudem nicht nur den höhlenbrütenden Vogelarten, sondern beispielsweise auch Fledermäusen die Nahrungsgrundlage. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, hat sich der LPV entschlossen, 50 Nistkästen kostenlos an Bürger der Mitgliedsgemeinden (-> Hinweis: Karte aktueller Mitgliedsgemeinden) abzugeben. Auch das LPV-Erfolgsprojekt „Landshut blüht“ - mit der Pflanzung von Hochstamm-Obstbäumen und der Anlage von standortheimischen Blühwiesen - ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Mosaikstein für den Erhalt unserer Artenvielfalt.
Hinweis: aufgrund der großen Nachfrage sind die 50 Nistkästen schon vergeben.
Filmbeitrag ansehen (auf isarTV.com)
Starenschwarm: Stare können – v.a. auf dem Vogelzug – in gewaltigen Schwärmen auftreten.
Der seltene Wendehals ist ebenfalls auf geeignete Bruthöhlen angewiesen.
Mai 2018
Blühende Landschaften:
Artenvielfalt und Ästhetik in Stadt und Landkreis Landshut
Der LPV gestaltet im Rahmen des Projektes „Landshut blüht“ in nicht unerheblichem Maße unsere Landschaft in eine positive Richtung. Aktuell werden ca. 15 Hektar autochthone (= gebietsheimische) artenreiche Blumenwiesen in den Mitgliedsgemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut angesät.
Noch in diesem Jahr werden sich die Flächen (der überwiegend privaten Eigentümer) mit äußerst attraktiven und abwechslungsreichen Blühaspekten zeigen.
autochthone Blumenwiese, hier mit Margerite, Wiesensalbei und Ackerwitwenblume
Für unzählige Insekten wie Bienen und Schmetterlinge wird - ebenso wie für eine Vielzahl anderer Tiere – ein wichtiger Lebensraum geschaffen, zudem erfreuen diese dauerhaften Blumenwiesen das Auge eines jeden Betrachters auf ganz besondere Weise.
Schwalbenschwanz
April 2018
Schutzmaßnahme für Wiesenbrüter in den Kreuzstauden
Im Gebiet „Kreuzstauden“ im Grießenbacher Moos, dem gemeinsam mit dem Mettenbacher Moos bedeutsamsten Vogelbrutgebiet im Landkreis Landshut, wurde Mitte März vom Landschaftspflegeverband in Abstimmung mit der örtlichen Jägerschaft eine weitere Fläche mittels Stromzaun eingezäunt, um die Brutvorkommen seltener Wiesenbrüterarten vor dem hohen Fraßdruck durch natürliche Feinde zu schützen.
Die Flächen im Gebiet „Kreuzstauden“ zeichnen sich sowohl durch stärker vernässte Bereiche, die durch das Einleiten eines Nebengrabens künstlich erstellt wurden, als auch durch offene Wiesenflächen aus, die zu den Rändern hin trockener und blütenreicher werden. Schilfröhricht grenzt das Gebiet zu den umgebenden Flächen ab.
Der über einen Kilometer lange Elektrozaun soll verhindern, dass sogenannte Prädatoren, Raubsäuger wie Fuchs oder Dachs, in die Brutflächen der am Boden brütenden Wiesenvögel gelangen und dort die Eier der Vögel fressen können. Dazu wurde der mobile Zaun mit fünf Elektroseilen, sogenannten Litzen ausgestattet, die in geringem Abstand zum Boden (10 cm) und bis in ca. einem Meter Höhe angeordnet wurden. Damit soll das Durchschlüpfen als auch ein Überspringen des Zaunes durch Gelegeräuber unterbunden werden.
Der neue Elektrozaun zum Schutz der Wiesenbrüter im Grießenbacher Moos
Der Bruterfolg der Vögel hängt stark von der Anzahl geschlüpfter Küken und einer störungsfreien Zeit bis zum Erreichen der Flugfähigkeit ab. Deshalb wurde ein über acht Hektar umfassender Bereich eingezäunt, um neben dem direkten Schutz der Nester und Gelege auch die für die Jungenaufzucht wichtigen Nahrungsflächen sichern zu können. Da insbesondere die Bestände wichtiger Wiesenbrüter wie Großer Brachvogel, Kiebitz oder Rotschenkel bayernweit seit Jahren zurückgehende Bestandstrends aufzeigen, sind in Gebieten mit Schwerpunktvorkommen der Arten entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
Neben den Wiesenbrütern profitieren durch die Maßnahme (wegen der Reduzierung der Störwirkungen) auch andere schützenswerte Vogelarten wie Entenvögel, Röhrichtbrüter oder Rallen.
Der Rotschenkel (Tringa totanus) ist nach wie vor vom Aussterben bedroht. Die Bestände im Binnenland nehmen seit Mitte der 1980er Jahre in Folge von Lebensraumzerstörung weiter ab. Dies ist leider auch in Bayern der Fall. Von 1998 bis 2006 hat sich der Bestand sogar halbiert. Der aktuelle Brutbestand in Bayern beträgt nur etwa 9-11 Brutpaare. Im durch den LPV eingezäunten Bereich brüten nun geschützt und ungestört bis zu zwei Paare des Rotschenkels, was die hohe Verantwortung für diese extrem seltene Vogelart dokumentiert.
März 2018
Lebensraum für Laubfrosch und Co -
Amphibien-Laichgewässer wiederhergestellt
Biotoppflegearbeiten auf Bund Naturschutz Grundstück im Vilstal
Vilsbiburg-Dornau. Rechtzeitig vor dem Einsetzen der Amphibienlaichwanderung wurden auf einem Grundstück der Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut bzw. der Ortsgruppe Vilsbiburg in Dornau bei Leberskirchen durch den Landschaftspflegeverband Landshut e.V. umfangreiche Biotoppflegemaßnahmen im Rahmen des Bayerischen Biodiversitätsprogrammes „Amphibienschutz“ durchgeführt.
Die Teiche auf diesem Grundstück gehörten in der Vergangenheit zu den am besten geeigneten Laichgewässern für Kröten, Frösche und Molche im Landkreis Landshut. Durch Laubfall der zahlreich aufkommenden Erlen und sonstigen Pflanzenbewuchs sind sie im Laufe der Jahre jedoch zunehmend verlandet und verschattet. Da dadurch langfristig die Funktion als Laichgewässer verloren gehen würde, wurde nun diesem Trend mit naturschutzfachlichem Know-how entgegengewirkt. Von einer ansässigen, im Biotopbau erfahrenen Firma wurde mit schwerem Gerät entschlammt, beziehungsweise verlandete Tümpel neu ausgebaggert.
Für die Entwicklung des Amphibienlaichs ist es nämlich von zentraler Bedeutung, dass sich das Wasser in den Tümpeln durch Sonneneinstrahlung zügig erwärmt. Dafür wurden in den Tümpeln umfangreiche Flachwasserzonen modelliert. Zudem wurde der Baumbestand ausgelichtet, d.h. auf den Süd- und Westseiten der Gewässer wurde eine Reihe von Erlen und Weiden auf den Stock gesetzt.
Speziell gefördert werden soll in diesem Gebiet der als stark gefährdet eingestufte Laubfrosch, welcher jetzt wieder ideale (fischfreie) Laichgewässer vorfindet.
Langstielbagger und Laubfrosch